Maurerinnenausbildung und Gründung von Frauenbaugenossenschaften, Bolivien

Soziale und wirtschaftliche Teilhabe von indigenen Frauen in informellen Siedlungen in Cochabamba

 

Viele (indigene) Frauen im Hochland Boliviens leben in informellen Siedlungen: in selbstgebauten Hütten ohne Zugang zu Strom, Wasser und ohne adäquate Sanitär-  und Abwasserversorgung.

40 Frauen und ihre Familien benötigen dringend ein technisch einwandfrei gesichertes Zuhause. Sie werden zu Maurerinnen ausgebildet, damit sie dies eigenständig umsetzen können. 

 


Die Frauen werden sich im Rahmen des Projekts in zwei Frauenbaugenossenschaften  organisieren, damit sie gemeinsam für ihre Rechte einstehen können: den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen,  sowie Teilhabe an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zur Gestaltung ihres Lebensraumes. 

Die DESWOS unterstützt die Frauen in einem Pilotprojekt mit 15.000 Euro für Baumaterialien:

Zement

                  12.600 Euro


Betonstahl 

        2.400 Euro


Helfen Sie mit, die Wohn- und Lebensbedingungen der vorwiegend indigenen Frauen, die in prekären Vierteln der Stadt Cochabamba leben, zu verbessern.  

Herzlichen Dank!

Weitere Informationen:

Das Projekt richtet sich an indigene Frauen und ihre Familien, die aufgrund fehlender wirtschaftlicher Perspektiven aus ländlichen Regionen in die Stadt und gleichnamige Provinz Cochabamba im Hochland Boliviens migriert sind. Die Mehrheit der vorwiegend armen Familien hat sich in der Peripherie Cochabambas in informellen Siedlungen niedergelassen.

Dort leben sie in selbstgebauten, überbelegten Häusern, die aufgrund fehlender Baustandards eine große Gefahr für sie darstellen. 

Fehlende Eigentumstitel für Grundstücke und Häuser tragen zu einer ständigen Angst vor Vertreibung bei. Nicht selten werden Häuser ohne Vorwarnung von heute auf morgen abgerissen. 

 

Gleichzeitig reduziert gerade der informelle Status von Land und Wohnraum, die Bereitschaft der Städte und Kommunen zu Investitionen. Etwa zu einem adäquaten Zugang zu Dienstleistungen und Infrastruktur. Die Familien haben nur einen mangelhaften Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Eine flächendeckende Stromversorgung und ein funktionierendes Abwassersystem gibt es nicht. 

 

Die überwiegend indigene Migrantenbevölkerung hat ein niedriges Bildungsniveau und ist mit Dienstleistungstätigkeiten (Reinigung, Sicherheit, Transport) und dem Handel und Verkauf von Waren (Kleidung, Nahrungsmittel etc.) beschäftigt . Meist leiden die Familien unter sozialer Ächtung und Ausgrenzung, oftmals auch aufgrund ihrer indigenen Herkunft.  Frauen sind dabei zusätzlich geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt.

 

 

 

 

Das stete, planlose Heranwachsen der Siedlungen stellt ein weiteres großes Problem dar. Ebenso die topografischen Bedingungen. Die Siedlungen befinden sich an Steilhängen, die Böden sind lehmig oder felsig und oftmals von Erdrutschen betroffen. 

 

Im Rahmen des Projektes werden die Frauen daher zunächst im Maurerhandwerk ausgebildet, damit sie ihren Wohnraum fachgerecht verbessern können. Des Weiteren sind Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen bezüglich der Pflege und Wartung des eigenen Wohnraums und Zugangs zu Eigentumstiteln geplant. Hinzu kommen Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen zum Beispiel zum Umgang mit Abfall, Kompostierung, Anlegen von Familiengärten und die Ausarbeitung eines Reglements für Genossenschaften. 

 

Nach Abschluss des Projektes sind die ausgebildeten Frauen in der Lage, Renovierungen an ihren Häusern selbständig und qualitativ sicher fortzuführen. Zugleich können sie mit kleineren Aufträgen im Baugewerbe einen Beitrag zum Familieneinkommen leisten. Indem sie sich in zwei Frauenbaugenossenschaften organisieren, wird ein Beitrag zu ihrer Teilhabe an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen bezüglich der Gestaltung ihres Lebensraumes geleistet.