Bedrohliche Lebensbedingungen für Kleinbauern und ihre Familien in Zeiten des Klimawandels
Für die „Campesinos“, Kleinbauern und ihre Familien, in der Gemeinde Santa Teresa im Rio Grande Becken ist das Leben schwieriger geworden. Sie kämpfen gegen die Versteppung als eine Folge des Klimawandels. Außerdem sind ihre Unterkünfte in einem menschenunwürdigen Zustand und meist völlig überbelegt.
Die DESWOS fördert bessere Wohn- und Lebensbedingungen der Menschen im Rio Grande Becken und benötigt Spenden in Höhe von 158.769 Euro*, unter anderem für folgende Maßnahmen:
Sanierung, Erweiterung und Neubau Wohnraum, für ca. 40 Familien (bis zu 240 Menschen)
je Familie 2.052 Euro*
Bau von 40 Toiletten mit Waschmöglichkeit
je 510 Euro*
Berufliche Ausbildung
pro Azubi 1.095 Euro*
Trinkwassertanks
je 283 Euro*
Regenrückhaltebecken
je 856 Euro*
Schulungen (Landwirtschaft, Wassermanagement, Forstwirtschaft, Katastrophenschutz)
pro Schulung 150 Euro*
*Dies ist der Anteil der DESWOS von 25 Prozent. 476.307 Euro, also 75 Prozent, werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kofinanziert.
Bitte unterstützen Sie die Familien im Rio Grande Becken. Mit Ihrer Spende geben Sie ihnen eine Ernährungsgrundlage und ein sicheres Zuhause. Herzlichen Dank!
Gemeinsam mit der Partnerorganisation Grupo Sofonias Nicaragua (SofoNic) und in Kofinanzierung mit dem BMZ unterstützt die DESWOS vier Dörfer der 18.000 Einwohner zählenden Gemeinde Santa Teresa. Sie liegen am Rande eines Naturschutzgebiets. Alle Maßnahmen zum Wassermanagement, zur effizienten Forstwirtschaft und landwirtschaftlichen Produktion müssen im Einklang mit dem Naturschutz stehen. Das ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung und macht die Menschen widerstandsfähiger.
Landwirtschaft und Einkommen im Klimawandel
Der Fluss Rio Grande ist, anders als sein Name suggeriert, nur ein kleiner Fluss in einem landschaftlichen Becken. Er ist die meiste Zeit trocken, wird bei Regen aber zu einem reißenden Gewässer. Das verstärkte Auftreten von Naturkatastrophen hängt mit dem Klimawandel zusammen. Die zunehmende Trockenheit, Stürme, Erdbeben und Starkregen führen zu Bodenerosion, Überschwemmung und Ernteausfall.
Die Familien haben kleine Grundstücke, die sie bewirtschaften können. Ihnen fehlen aber wirtschaftliche Ressourcen und das Know-how, um die Produktion für den Eigenverbrauch zu steigern und den Anbau dem Klimawandel anzupassen. Wenn eine Ernte ausfällt, sind die Reserven schnell aufgebraucht. Die nachfolgende Generation arbeitet deshalb kaum mehr in der Landwirtschaft, sondern wandert auf Suche nach Arbeit aus, zum Beispiel ins nahegelegene Costa Rica.
Schwierige Wohnsituation
Löchrige Dächer, fehlende Fundamente und instabile Wände: in den Dörfern herrscht Einsturzgefahr. Der gestampfte Lehmboden der Häuser ist schmutzig und weicht in der Regenzeit auf. Gekocht wird am offenen Feuer mit Brennholz. Vor allem Frauen und Kinder sind täglich der Gefahr von Verbrennungen und dem schädlichen Rauch ausgesetzt. Er schädigt die Lungen und Augen. Die Familien nutzen für ihre Notdurft einfache Latrinen über ungesicherten Erdlöchern in einem Bretterverschlag, oder mit einer Plastikplane als Sichtschutz. Die Abwässer der Küchen und, nach der Körperreinigung, das sogenannte Grauwasser, fließen oberflächlich ab und hinterlassen Lachen. Insekten nutzen sie als Brutstätten. Die Gesundheit der Familien, besonders der Kinder und alter Menschen, ist extrem gefährdet.
Gefahrenpotential Wasser
Überschwemmungen nach Starkregen und Bodenerosion machen die Dörfer unzugänglich und zerstören die Felder und Unterkünfte. Andererseits entfallen durch ausbleibende Regenzeiten ganze Ernten. Der Mangel an sauberem Trinkwasser ist für die Menschen zudem ein großes Gesundheitsrisiko. Parasiten und Kolibakterien können sich über das Wasser schnell verbreiten, verschmutzen das Grundwasser und gefährden ebenso die Gesundheit. Brunnen sind die einzige Wasserquelle. Viele von ihnen sind ausgetrocknet. Deshalb sind Wassertanks und Regenrückhaltebecken für die Landwirtschaft existentiell für die hier lebenden
Menschen.
Schützende Häuser und Verbesserung der Lebenssituation
Für 40 besonders bedürftige und engagierte Familien ist die nachhaltige Verbesserung ihrer Wohn- und Lebenssituation geplant. SofoNic wählt sie in Abstimmung mit der Kommune aus. Gemeinsam mit Fachleuten sanieren sie Häuser mit noch geeigneter Bausubstanz. Wo notwendig werden Bauten neu errichtet. Toiletten und Waschmöglichkeiten dürfen in keinem Haus fehlen und werden deshalb vorrangig gefördert.
Ausbildung im Katastrophen resistenten Bauen
Zehn junge Menschen nehmen an einer dualen Maurerausbildung teil. Im theoretischen Unterricht erlernen sie an einem Tag in der Woche die Grundlagen des Maurerhandwerks, mit der Besonderheit des Katastrophen resistenten Bauens. An vier Tagen in der Woche errichten sie Häuser, Wassertanks und Regenrückhaltebecken sowie sanitäre Einrichtungen mit den bedürftigen Familien und Fachleuten.