Die Bläsergruppe der COBURWAS-Schule war bereit. Die meisten schienen sehr aufgeregt und ein kleines bisschen nervös zu sein. Denn gleich würden sie losmarschieren und zum sehr wichtigen Start dieses Tages spielen – der Eröffnung des Speisesaals, den die DESWOS gefördert hat.
Der Speisesaal, der über eine Fläche von rund 35x17 Metern verfügt, ist aber so gedacht, dass man ihn auch für andere Zwecke nutzen kann – Meetings, Versammlungen, Schulfeiern, Förderunterricht etc. Die Schuldirektorin durfte gemeinsam mit Gregor und unserem Projektpartner, Ntakamaze, den Saal eröffnen. Das Besondere daran: Der Saal wurde dem Mann gewidmet, der vor nicht einmal einer Woche aus seinem langjährigen Amt als DESWOS-Generalsekretär verabschiedet wurde: Gerhard Müller. Eine Wandtafel mit seinem Namen und dem DESWOS-Logo wurde stolz von der Schuldirektorin enthüllt und präsentiert. Der Beitrag der DESWOS an den Schulgebäuden wurde von unserem tollen Gastgeber Ntakamaze durchaus schlicht, aber genau auf den Punkt gebracht: "DESWOS, das sind alle blauen Dächer in der Schule." Und davon gibt es jede Menge.
Mit den gestern erwähnten Interviews mit Schulkindern, Jugendlichen, Lehrern und Eltern haben wir heute nach der Eröffnung sofort losgelegt. Schnell das Setting anpassen, die Protagonisten abholen, Mikro an und – Los geht's! Zum ersten Mal schlüpfte Gregor in die Rolle des Regisseurs und er schien auch viel Spaß dabei zu haben. Die beiden Lehrerinnen, die zuerst vor die Kamera traten, haben sich bei der DESWOS mehrmals bedankt. Sie waren ausgesprochen froh, dass sie die Möglichkeit haben, an der Schule mitarbeiten zu können und ihren Beitrag für die Community zu leisten.
Bei den Kids war das mit dem Interview so eine Sache: David, der uns immer sehr herzlich angelacht und begrüßt hatte, wenn er uns von weitem sah, war vor der Kamera ein wahrer Sprachverweigerer. Uns war es schon vor der Reise sehr wichtig, dass wir uns Zeit mit den Beteiligten nehmen können, damit wir ihre Stimmen im O-Ton hören, aufnehmen und mit nach Deutschland nehmen können. Genau das haben wir also gemacht und waren schnell mit den Schicksalen, Herausforderungen und Problemen der Geflüchteten konfrontiert, die extrem an die Substanz gehen.
Für Margaret etwa ist die Schule so weit weg, dass sie jeden Tag über eine Stunde gehen muss, um sie zu erreichen. Bei anderen geht es sogar um einen zweistündigen Fußmarsch.
Gigi möchte gern Journalistin werden, Stories schreiben, aber ihr Vater hat dafür gar kein Verständnis und entmutigt sie nur zu oft.
Foste muss bei der Feldarbeit mithelfen, weil sein Vater krank ist und er muss dazu beitragen, dass seine Geschwister etwas zu Essen bekommen.
Rosalie hat beide Eltern verloren. Ihre ältere Schwester und ihre Oma kümmern sich nun um die mehrköpfige Familie.
Das war ganz schön viel Input heute, das beim Betrachten des Sonnenuntergangs nicht in Vergessenheit geraten durfte. DESWOS, das sind die blauen Dächer.
Ivo Kamenov
Ivo ist begeisterter Fachmann in Bezug auf alles, das mit Social Media und Pixeln zu tun hat. So ist er im Team Presse beim GdW für den Social Media-Auftritt und die Onlinekommunikation zuständig. Er produziert Fotos, Videos und Grafiken. Bei der DESWOS unterstützt Ivo seit 2019 tatkräftig die AG Social Media in Sachen Content und Marketing.
Mit 1.000 Fragen und Ideen, seiner Kamera und DESWOS-Projektbetreuer Gregor Peter hat Ivo sich am 19. November 2021 auf die Reise zu den Hilfe zur Selbsthilfe-Projekten in Afrika gemacht.